Elfriede Gerstls KLEIDERFLUG als KLEIDERZUG.
In ihrem bekannten Buch „Kleiderflug“ hatte die Dichterin Elfriede Gerstl in ihrer beschwingt, verspielten Weise persönliche Zeitenwenden an der Hand auftauchender, wieder verlorengehender Moden und Gewänder beschrieben. „Es muß was gehen, damit was weiter geht!“ frei nach Elfriede Gerstl.
So gibt sie uns Einblicke in ihr Leben als verstecktes, jüdisches Mädchen, als in Wien und Berlin der 60er und 70er Jahre lebenden Dichterin, als Sammlerin von textilen Zeitzeugen.
Raja Schwahn-Reichmann, eine kulturhistorisch an Gewand interessierte, bildenden Künstlerin und Freundin der 2009 verstorbenen Schriftstellerin „trägt“ diese Gewandsammlung, dieses Erbe – führt es manchmal aus – zu einem Fest, einer Modenschau – oder einer Zugfahrt ins Kamptal. Diesmal als eine kleine Sommerfrischlerinnengruppe der Nachkriegszeit.
Fotos © Matthias Heckmann
Mit Unterstützung von Elfriede Gerstls Familie, Tochter und Enkelin, geben diese 50erjahr-Ausflüglerinnen ein lebendes, wandelndes Bild – in bester Gesellschaft mit dem mitreisenden Bodo Hell, Dichtrerfreund und künstlerischer Weggefährte Elfriedes.
In der Endstation des Kulturzuges dann ein kleiner „Flowmarkt“. Es werden Teile Elfriede Gerstls Sammlung abgegeben. „Damit was weitergeht“, wie sie sich das gewünscht hatte.
Und sie, als Publikum vielleicht ein sommerlich-(alt)modisches Andenken an den KLEIDERFLUG im KULTURZUG mitnehmen können.